Mehr Lebensqualität und weniger Kosten – Die grosse Herausforderung der Zukunft ist die Zunahme chronischer Erkrankungen: 20 Prozent der Chronisch- und Schwerkranken verursachen schon heute 70 bis 80 Prozent der Gesundheitskosten.
Wie ist der steigenden Kostenspirale entgegen zu wirken?
Die Antwort heisst: Die richtige Medizin, die richtige Pflege am richtigen Patienten – mehr Qualität, mehr Effizienz! Die SP setzt auf eine qualitäts- und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung, weil nur diese wirkt, sowohl für die Lebensqualität der Betroffenen wie auch auf der Kostenseite!
Neue Versorgungsmodelle, braucht es. Modelle, die auf die Bedürfnisse Chronischkranker zugeschnitten sind. Entscheidend für eine gute Versorgungs- und Behandlungsqualität ist:
- Die Zusammenarbeit der Akteure (ÄrztInnen, Pflege, Physio, Reha, Ernährungsberatung usw) und eine angemessene Standardisierung der Prozesse (E-Health = Instrument der Vernetzung über digitalisierte Krankengeschichten
- Evidenzbasierte Behandlungsrichtlinien, d.h. wirksam erprobte Behandlungspfade (sog. Disease-Management), wie wir es aus der Aids-Therapie und in Ansätzen aus der Diabetesbehandlung kennen.
- Die Patientenkompetenz (die Stärkung des Selbstmanagements der PatientInnen).
Studien zu Diabetes, Herzinsuffizienz, Asthma und COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) zeigen: solche neue Versorgungsmodelle bringen Kosteneinsparungen, aber auch messbar bessere Behandlungsergebnisse, d.h. mehr Lebensqualität für die Betroffenen.
Weniger Kosten pro PatientIn?
Die Versorgungsmodelle in Dänemark belegen es: Weniger Notfallkonsultationen und Arztbesuche, kürzere Spitalaufenthalte, weniger Risiken für Blindheit und koronare Herzkrankheiten bei Diabetes und geringere Hospitalisationsraten bei Herzinsuffizienz. Insgesamt wurden Verbesserungen der Behandlungsresultate festgestellt und auch ein messbares Kostensenkungspotenzial erzielt.
Was ist zu tun?
- Die verschiedenen Leistungserbringer bauen in ihrer Region gemeinsam Versorgungsstrukturen für chronisch kranke Menschen auf.
- Der Bund lanciert oder unterstützt mit den Kantonen Pilotprojekte für eine integrierten Versorgung.
- Der Bund sorgt für Rahmenbedingungen und finanzielle Anreize, die innovative Versorgungsmodelle fördern.
- Bei den Krankenkassen wird der Risikoausgleich weiter und morbiditäts-korreliert verfeinert.
- Die vergleichende Wirksamkeitsforschung sorgt für die Optimierung der Versorgung (Fonds finanziert durch Bund, Kantone, Kassen, Leistungserbringer).
Zusammengefasst
Die steigende Zahl an chronisch kranken Menschen erfordert neue Modelle. Wir müssen die medizinische und pflegerische Versorgung für Chronischkranke hinsichtlich Qualität, Behandlungsresultate, Effizienz der Strukturen und wie auch des optimalen Mitteleinsatzes verbessern.
Solche Versorgungsmodelle sind nach einer Pilotphase von allen Krankenkassen anzubieten. Das ist eine Erfolgsstrategie, die wegen der optimalen Behandlung auch dann noch Kosten spart, wenn die geplante Anpassung des Tarmed bei den Hausärzten zum Tragen kommt.
Es braucht strukturellen Verbesserungen. Sie sind als Teil der Nationalen Qualitätsstrategie umzusetzen, für mehr Lebensqualität und weniger Kosten!