Amerikanisierung versus Solidarität zum Schaden der Volkswirtschaft

  • 16. Mai 2012
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Amerikanisierung versus Solidarität zum Schaden der Volkswirtschaft

Basel erhält einen Professor für Gesundheitsökonomie, finanziert von der Interpharma. Sein Credo: schlechtere Versorgung für die Grundversicherten, dafür mehr Gesundheitsleistungen für Wohlbetuchte. So kann man Geld machen, ganz besonders bei den Zusatzversicherungen.

Nichts gegen Professoren, aber ob es wirklich solche braucht? Worum geht es eigentlich im Gesundheitswesen? Um die Gesundheit oder ums Geschäft? Ich erwarte von einem wirtschaftswissenschaftlichen Zentrum etwas Anderes:

  1. Dass man sich mit der Frage der Qualität unseres Gesundheitswesens auseinandersetzt und nicht wie Herr Felder ewig gleiche Gemeinplätze wiederholt („die Qualität ist hervorragend“), obwohl längst bekannt ist, dass wir die Qualität der Gesundheitsversorgung nicht nur nicht belegen können, sondern jährlich Milliarden verschleudern mangels wissensbasierter Gesundheitspolitik und mangels verbindlicher Qualitätsstrategie.
  2. Dass man sich bemüht, den Schlüssel zur langfristigen Sicherstellung einer qualitativ hochstehenden und umfassenden Gesundheitsversorgung für alle zu finden – ganz im Interesse unserer Volkswirtschaft und unserer Prosperität, auch als Gesundheitsland Schweiz

Die Aussagen von Prof. Stefan Felder in der heutigen Ausgabe OT/AZ zeigen, dass es schon sehr fraglich ist, wie unabhängig eine von der Pharma-Industrie (und sei es deren Stiftung) finanzierte Professur das schweizerische Gesundheitswesen betrachtet und in der Lehre damit zukünftige Ökonominnen und Ökonomen prägt.

Neue Ansätze braucht das Land!


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