Im Spital sicherer leben

  • 30. Juni 2011
  • Medien
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Im Spital sicherer leben

Wie der Bundesrat hat in der Sommersession auch der Nationalrat die Patientensicherheit in Spitälern als wichtiges Thema erkannt und zwei entsprechende Motionen von Bea Heim überwiesen. In ihren zwei Motionen mit dem Titel «Vita Sicura» verlangt Bea Heim einerseits, dass Bund und Kantone zusammen konkrete Massnahmen für die Verbesserung der Patientensicherheit erarbeiten und dass diese auch umgesetzt werden.

«Andererseits braucht es», so die Motionärin, «wie die ETH schon aufgezeigt hat, ein Forschungsprogramm für Patientensicherheit, um Risiken zu erkennen, ihnen mit spezifischen Massnahmen entgegenzuwirken und auch um Sicherheitsstandards festzulegen. Dies um die Sicherheit und Qualität der medizinischen Behandlungen für die Patienten zu gewährleisten.»

Hintergrund von Bea Heims Bemühungen sind die rund 50 000 «unerwünschten Vorfälle» pro Jahr in Schweizer Spitälern. Ein unerwünschter Vorfall ist eine nicht beabsichtigte und vermeidbare Komplikation, die in leichten Fällen zu einer Verlängerung des Heilungsprozesses mit zusätzlichen Kos-ten, in schweren Fällen aber bis zum Tod führen kann. Auch die gefürchteten Spitalinfektionen gehören dazu, deren Zahl in letzten Jahren zugenommen hat. Insbesondere im Bereich der medikamentösen Versorgung kommt es zudem nicht selten zu Verwechslungen und falschen Dosierungen und andern Fehlern. «Darum», sagt Bea Heim, «braucht es nebst der politisch nun aufgegleisten nationalen Qualitätsstrategie auch in der Schweiz spezielle Anstrengungen für die Patientensicherheit, eine Strategie zur Vermeidung von Fehlern und Irrtümern, ein ausgewiesenes Riskomanagement in jedem Spital.»

 

Jährlich 700 Tote wegen Irrtümern.
Die Motionärin macht einen Vergleich: Für die Flugsicherheit – mit rund 25 Todesfällen jährlich – setze der Bund 90 Mio. Franken ein. Im Strassenverkehr – mit 300 bis 400 Todesfällen pro Jahr – habe der Bundesrat geplant, rund 670 Mio. Franken in die Strassensicherheit zu investieren. Auch wenn inzwischen der Betrag etwas gesenkt worden sei, konstatiert Bea Heim, stehe er doch in keinem Verhältnis zu den Investitionen in die Patientensicherheit. «Dies obwohl allein Medikationsirrtümer jährlich rund 700 Todesfälle verursachen, um gerade mal die tiefste Schätzung der Sachverständigen zu erwähnen.»

Bea Heim hofft nun, dass auch der Ständerat die Bahn zum Handeln frei gibt. (uw)

 

Quelle: Oltner Tagblatt vom 29. Juni 2011

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