Die Randregionen nicht ausbluten – Menschen nicht im Stich lassen

  • 25. August 2010
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Wird die Familie des neu gekrönten Schwingerkönigs Kilian Wenger  im  Berner Diemtigtal künftig vom öffentlichen Verkehr – von der Postautolinie – abgeschnitten? Gestern feierten die Diemtigtaler ihren neuen Schwingerkönig enthusiastisch. Morgen droht das Aus der Postautofahrten ins Diemtigtal. Denn auch diese Linie ist betroffen, wenn diese Sparmassnahmen des Bundes im öffentlichen Verkehr beschlossen würden.

Das kann es doch nicht sein! Dagegen wehrt sich die IGöV Schweiz zusammen mit der Pro Bahn dem VCS und dem SEV.

Die Schweizerische Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Schweiz, die IGöV Schweiz, ist eine Konsumenten- und Fachleutenvereinigung mit über 2000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist es, den schweizerischen oeV auf hohem Niveau nicht nur zu halten sondern laufend zu verbessern, damit er noch publikumsfreundlicher wird.

Was der Bundesrat nun plant, ist genau das Gegenteil davon. Mit seinen Sparvor-schlägen würden ganze Täler und Randregionen vom öffentlichen Verkehr abgeschnitten. Das ist unverantwortlich.
Gerade strukturschwache Regionen würden ausbluten, wenn ganze Dörfer über keinen Anschluss zum öffentlichen Verkehr verfügen. Ihre Entwicklungsmöglichkeiten im Tou-rismus würden verunmöglicht, denn die Japaner, Chinesen und Amerikaner kommen ja nicht mit dem eigenen Auto in die Schweiz, auf die Flumser Berge oder auf die Rigi.  

Statt die Randregionen touristisch und wirtschaftlich zu stärken, würde diesen ohnehin schon benachteiligten Gebieten der Todesstoss gegeben.

Mehr als 50 000 Personen würden ihren Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz verlieren. Vergessen wir nicht, der Bundesrat hat den Auftrag, den flächendeckenden öffentlichen Verkehr zu gewährleisten und alles zu unternehmen, damit dieser für die Bewohner attraktiv ist. Die flächendeckende Verkehrserschliessung ist einer der grossen Trümpfe der Schweiz. Ein Abbau gefährdet die eidgenössische Solidarität und den erforderlichen Zusammenhalt der Bevölkerung. Wenn Verbindungen im öffentlichen Verkehr gestrichen werden, wird die betroffene Bevölkerung mehr und mehr isoliert. Dies betrifft insbesondere ältere Leute, Personen mit Gebrechen, Familien und ihre Kinder sowie Jugendliche in der beruflichen und schulischen Ausbildung.

Der Bund darf diese Bevölkerungsgruppen, darf die Menschen nicht im Stich lassen. Die Solidarität mit Randregionen und deren Bevölkerung gehört zu den Aufgaben eines Staates, die nicht vernachlässigt werden dürfen.
Randregionen brauchen faire Entwicklungsmöglichkeiten – und dazu gehört auch ein bedarfsgerechter öffentlicher Verkehr – Randregionen müssen gestärkt und dürfen nicht fallen gelassen werden!

Die Sparübungen des Konsolidierungsprogramms 2011-2013,

  1. führen zum Aus für rund 160 Linien des Regionalverkehrs. Betroffen davon wären rund 130 Postautolinien. Darunter auch jene ins Diemtigtal, dem Wohnort des neuen Schwingerkönigs Kilian Wenger.
  2. führen gezwungenermassen zum Umstieg auf’s Privatauto, was den CO2-Ausstoss zusätzlich erhöht. Der Bund fördert damit indirekt den motorisierten Individualverkehr. Er macht damit seine eigene Klimapolitik zur Farce.

Auch aus diesem Grund wird die bundesrätliche Sparübung beim Regionalverkehr zum Rohrkrepierer.

Und vergessen wir nicht: Ein gut ausgebautes Verkehrsnetz in den Randregionen ist für die notwendige wirtschaftliche und touristische Entwicklung der stärkste Trumpf. Den wollen wir weiterhin in unserer Hand haben.

34‘000 Unterzeichnende sagen deshalb mit der IGöV Schweiz, der Pro Bahn, dem VCS und dem SEV:
Hände weg vom bundesrätlichen Sparprogramm bei den Regionallinien des öffentlichen Verkehrs

Bea Heim anlässlich der Petitionsübergabe

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