Wettbewerb um die beste Behandlungsqualität statt nur um die tiefsten Kosten
Eine qualitativ gute Gesundheitsversorgung für alle will das Krankversicherungsgesetz. Doch bis heute hat der Bund seine Führungsverantwortung im Bereich Qualitätssicherung im Gesundheitswesen nicht wahrgenommen. Zwar gibt es viele Einzelaktivitäten in Spitälern, Arztpraxen und Labors, doch sind sie unkoordiniert und darum wenig zielführend. Zu viele Akteure, Kantönligeist, Wirrwarr an Methoden und Kompetenzen führen zu Uneinheitlichkeiten und Kräfteverschleiss. Kern der Qualitätsprobleme sind Sicherheitsprobleme. Heute ist nicht mal der elementarste Teil geregelt, die Patientensicherheit (Risikomanagement). Der Schweiz fehlen wissenschaftlich anerkannte Instrumente und Konzeptionen zur Sicherstellung einer Qualitäts- und Patientensicherheitspolitik. Dank der SP liegt seit Oktober 2009 nun eine nationale Qualitätsstrategie für das Schweizerische Gesundheitswesen vor. Damit sie kein Papiertiger und auch nicht in Grundvoraussetzungen wie optimale Strukturen und Prozesse in Institutionen stecken bleibt, sondern über die gesamte Gesundheitsversorgung eine gute Ergebnis- und Versorgungsqualität für alle sichert, braucht es
- eine nationale Organisation für Qualität und Patientensicherheit.
- Eine mit der neuen Spitalfinanzierung zeitgleiche Einführung national verbindlicher Qualitäts- und Sicherheitsstrategien
- Eine nationale Begleit- und Versorgungsforschung
- Den Nachweis ausreichender medizinischer und pflegerischer Versorgung zu bezahlbaren Kosten für alle in den kantonalen Konzepten.
- Die Schaffung von Qualitätstransparenz
- Die Stärkung der Patientenorganisationen.
Die Ziele des Bundes zur Qualität: „Die Leistungserbringung soll sicher, wirksam, patientenzentriert, rechtzeitig und effizient sein und der Zugang zu den Leistungen soll chancengleich erfolgen“ sind richtig. Denn konzentriert sich die Gesundheitspolitik allein auf die Kostenminimierung, erreicht sie das Gegenteil, d.h. der Weg würde in die Rationierung führen und damit zu weiteren Kostensteigerungen.
Zur Sicherstellung einer guten Gesundheitsversorgung für alle, fordert die SP den Bund auf:
- die Umsetzung seiner Qualitätsstrategie zusammen mit den Leistungserbringern und Patientenorganisationen zügig an die Hand zu nehmen. Konkrete Instrumente sind 2011 einzuführen. Keine DRG’s ohne transparenten Nachweis der Behandlungs- und Pflegequalität.
- 2011 ein nationales Begleit- und Versorgungsmonitoring zu starten, um die Effekte der politischen Entscheide, wie der neuen Spitalfinanzierung zu beurteilen, in den Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit und –Qualität, generell, wie auch in vor- und nachgelagerten Bereichen, auf den Patientennutzen, die Pädiatrie und die Versorgung polymorbider Kranker, auf die Arbeitsbedingungen und die Aus- und Weiterbildung des Gesundheitspersonals.