Der LPV (Lokomotivpersonal-Verband) durfte an seiner Generalversammlung in Hägendorf Nationalrätin Bea Heim als Referentin begrüssen. Einmal mehr hat sie bewiesen, dass sie es hervorragend versteht, die Befindlichkeit der Basis zu spüren, indem sie mit ihrer Themenwahl genau ins Schwarze traf.
Im Zentrum ihrer Ausführungen standen Fakten und Gedanken rund um die Abzocker-initiative und «die zum Teil alarmierenden Positionen einiger Parteien und Personen in Bundesbern dazu.» Die schonungslose Entlarvung der grassierenden Doppelmoral und Arroganz gewisser Kreise mittels haarsträubender Gegenüberstellungen und Vergleiche beeindruckte und erschreckte die Anwesenden gleichermassen. Sollen Finanzkrise, UBS-Debakel und Boni-Exzesse dereinst auch noch von der breiten Bevölkerung, welche heute schon unter Job-Verlust, Kaufkrafteinbusse und rücksichtslosem Sozialabbau leidet, via Inflation bezahlt werden? Geschickt schlug Bea Heim dann den Bogen zur Sanierung der Pensionskasse SBB. Die etwa 50 anwesenden Mitglieder mussten erkennen, auf welch ungutem Weg dieses Geschäft ist. Es drohen Ungleichbehandlung sowie die Verweigerung der Übernahme der Verantwortung für Unterlassungen und gemachte Fehler des Bundes.
Bea Heim wurde unsere Haltung unmissverständlich nach Bern mitgegeben: «In der Basis brodelt es. Sollte nach Ablauf der politischen Prozesse tatsächlich feststehen, dass der Bund der Pensionskasse SBB Beträge in Milliardenhöhe vorenthalten will, so werden deutlich wahrnehmbare Zeichen an die Adresse der Politik wohl unumgänglich. Das Wort Kampfmassnahmen hört man immer öfter.»
Alle ordentlichen Geschäfte wurden speditiv abgewickelt und weitere Themen eingehend diskutiert. Die Lohnrunde, die Entwicklungen bei SBB Cargo und der GAV standen dabei im Zentrum.
Unser Co-Präsident Beat Haller bedankte sich bei Bea Heim für ihre interessanten Ausführungen und versicherte ihr die Unterstützung des Lokpersonals für die kommenden Nationalratswahlen 2011. Ebenso bedankte er sich bei den Anwesenden für ihr Kommen und wünschte allen viel Vergnügen beim anschliessenden geselligen Teil. (mgt)
Oltner Tagblatt / MLZ; 2010-03-22