Bea Heim zur Botschaft des Bundesrates „Für ein gesundes Klima. Volksinitiative. CO2-Gesetz. Revision“ (PDF)
Heim Bea (S, SO): Ich meine, die Schweiz muss gerade im Klimaschutz ehrgeizig sein. Dank den Spitzenleistungen der Wissenschaften gehört sie zu den Ländern mit den meisten Nobelpreisträgerinnen und -trägern. Die Schweiz hat also ein enormes Potenzial, und darauf können wir stolz sein. Aber das verpflichtet uns auch. Es verpflichtet uns, uns ehrgeizige Ziele zu setzen, weil wir sie erreichen können und weil weitsichtige Ziele die Wirtschaft weiterbringen und die Beschäftigung sichern, insbesondere in der Umwelt- und Effizienztechnologie, einer Schlüsseltechnologie für die Zukunft und für ein gesundes Klima. Das Reduktionsziel von 30 Prozent weniger CO2-Ausstoss im Inland bis zum Jahr 2020 ist ehrgeizig-realistisch, weil erreichbar, aber nur, wenn der politische Wille dazu tatsächlich vorhanden ist und wenn die Politik die Weichen mit den Rahmenbedingungen richtig stellt. Der Schutz des Klimas braucht eine entschlossene Politik für die Zukunft der Wirtschaft und der Arbeitsplätze in der Schweiz und für unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Die Klimaerwärmung ist ein weltweites Phänomen. Sie trifft die Bevölkerung der Entwicklungsländer am stärksten und die Ärmsten am härtesten. Die Schweiz kann dank ihrem Potenzial einen wesentlichen Beitrag dagegen leisten. Der Klimawandel zeigt aber auch starke Auswirkungen in der Schweiz selber. Pflanzen und Tiere reagieren auf die Umweltveränderungen, und der Klimawandel wird immer mehr zur Belastung für die Gesundheit.
Menschen mit Allergien spüren dies schon seit geraumer Zeit. Allergienauslösende Fremdpflanzen, sogenannte Invasive Neophyten, fassen zunehmend Fuss. Bisher unbekannte Krankheitserreger beginnen sich in der Schweiz breitzumachen – Zusammenhänge mit Asthma und Allergien liegen auf der Hand. Temperaturextreme belasten die Gesundheit verletzlicher Gruppen wie der älteren Menschen und vor allem der kleinen Kinder. Die Präventivmedizin weist weiter auf die Ausbreitung der Zecken als Überträger von Borreliose und Hirnhautentzündungen in immer höhere Lagen hinauf – und dies als Folge der Klimaerwärmung. Die Volksgesundheit in der Schweiz zeigt sich zunehmend klimasensitiv.
Mit Blick auf die Schwächeren unserer Gesellschaft, mit Blick auf die Gesundheit der Kinder bitte ich Sie: Sagen Sie Ja zum Ziel eines gesundes Klimas, und sagen Sie Ja zu dieser Initiative – im ureigensten Interesse der Schweiz.