Belegschaft und Bevölkerung protestieren

  • 15. Juni 2009
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180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mühlemann AG in Biberist protestierten am Industrieaktionstag der Gewerkschaft Unia gegen die Schliessung des Werkes und den völlig unannehmbaren Sozialplan. Unterstützt wurden sie von rund 120 Leuten aus der Bevölkerung,  die am Suppen-Zmittag auf dem Fabrikareal teilnahmen. Am Nachmittag hat die Belegschaft am Feintool-Hauptsitz in Lyss eine Petition überreicht, unterzeichnet von rund 3000 Personen. 

In ihren Ansprachen forderten die Vertreter der Gewerkschaft Unia, Regio-Sekretär Beat Jost und Sektionsleiter Markus Baumann, SP-Nationalrätin Bea Heim und der Gemeindepräsident von Biberist, Martin Blaser eine Zukunft für das Werk Biberist und einen massiv besseren Sozialplan. „Die Mühlemann in Biberist hat eine Zukunft“ sagte Beat Jost. Konkret fordern Belegschaft und Gewerkschaft, dass neben einem annehmbaren Sozialplan auch ernsthaft über die mögliche Rettung der Arbeitsplätze verhandelt werden muss. Dabei stünden Kanton und Gemeinde mit in der Pflicht. Voraussetzung sei, dass die Ge-schäftsleitung in Biberist, die einzig die Liquidierung der Mühlemann verfolge ausgewechselt werde.  – Feintool hat die Mühlemann AG mit Missmanagement an die Wand gefahren. Sie will 180 Angestellte auf die Strasse stellen. –Gleichzeitig jubelt Feintool, 2008 sei das beste Geschäftsjahr seit 10 Jahren gewe-sen. – In nur 5 Jahren konnte Feintool einen Betriebsgewinn von 130 Millionen Betriebsgewinn einfahren. Ein so dickes finanzielles Polster erfordert auch Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitenden und ihren Familien wahrzunehmen. Denn diesen Gewinn haben die Angestellten erarbeitet! Sie haben ihr Bestes gegeben. Und sie sollen nun auslöffeln, was das Missmanagement angerichtet hat, NEIN! In den 9 Jahren seit Feintool die Mühlemann besitzt, gaben sich die Manager nur so die Klinke. Die Belegschaft ahnte und mahnte, das gefährde die Firma.
Es ist unfair diese Leute nun auf die Strasse zu stellen. Es ist auch gar nicht nötig. Die Auftragsbücher sind voll, das finanzielle Polster gross.
Ich meine: Feintool und die Solothurner Regierung müssen zusammensitzen, zur Rettung der Arbeits-plätze oder zur Suche nach sozialen Lösungen. Indem die Leute noch mindestens ein Jahr weiter beschäftigt und mit Weiterbildungen weiterqualifiziert werden. Das Mindeste aber wäre ein vernünftiger Sozialplan, der diesen Namen auch wirklich verdient. – Die Solothurner Regierung fordere ich zudem auf, sich beim Bund für die Ausdehnung der Kurzarbeit auf 24 Monate stark zu machen.  – In dieser schwierigen Zeit ist Solidarität gefragt, nicht nur von den Arbeiterinnen und Arbeitern sondern ganz stark von den Unternehmern und besonders auch von der Politik.

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