Zauberformel 4:4

  • 14. Dezember 2007
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Ein historischer Tag! Mit mir zusammen gratulieren unzählige Bürgerinnen und Bürger in diesem Land Frau Eveline Widmer-Schlumpf zur ihrer Wahl in den Bundesrat und zu ihrem Mut, diese unter den gegebenen Umständen auch anzunehmen.

Dieser Tag bedeutet eine Wende, den Ausbruch aus der Blockade vierjähriger Parteipolitik im Bundesratszimmer. Die Wahl von Frau Widmer-Schlumpf stärkt die Konkordanz und wird es ermöglichen, dass unsere Landesregierung ihre Führungsaufgaben endlich wieder wahrnehmen und sich  im Respekt vor der Meinungsvielfalt auf Lösungen der Probleme unseres Landes einigen kann.

In den vergangenen vier Jahren hat es sich gezeigt, dass Herr Blocher nicht ins bundesrätliche Kollegium passt. Die zutiefst unschweizerische Haltung, die er trotz seines Versprechens im November 2003 auch als Bundesrat nie abgelegt hat, steht im Widerspruch zu den demokratischen Grundregeln in diesem Land.

Hoffen wir, dass die Abwahl von Christoph Blocher die kooperativen Kräfte in der SVP wieder stärken und der FDP die Kraft geben wird, zu ihren liberalen Wurzeln zurück zu finden. Die Schweiz braucht nicht nur eine starke Linke, sondern auch eine starke demokratische Mitte, die Perspektiven für wechselnde Koalitionen eröffnet.

Der 13. Dezember ist auch ein Freudentag für die Frauen. Auf höchster Ebene ist nun die Forderung nach der Gleichstellung vom Mann und Frau Tatsache geworden. Mit der Wahl von Eveline Widmer-Schlumpf als dritter Bundesräten und Corina Casanova als Bundeskanzlerin sitzen in der Landesregierung gleich viele Männer und Frauen einander gegenüber. Als dreifache Mutter weiss die neue Bundesrätin von den Problemen vieler Frauen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Sie kennt die Ungleichheit der Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Darum wohl hat sie auch die Gründung eines Gleichstellungsbüros im Kanton Graubünden vorangetrieben und die Mutterschaftsversicherung tatkräftig unterstützt.

Trotz meiner Freude über den heutigen Tag mache ich mir keine Illusionen. Eveline Schlumpf ist eine SVP-Frau, und ich werde ihr in manchen Fragen nicht Folge leisten kennen. Aber ihr Herz schlägt für die Menschen in diesem Land und nicht für jene Phantom-Schweiz, auf welche sich die Scharfmacher am rechten Flügel ihrer Partei berufen.

Herzliche Gratulation, Frau Bundesrätin! Mindestens 70 Prozent des Schweizer Stimmvolkes freuen sich über Ihre Wahl. Dieser grossen Mehrheit schliesse ich mich gerne an.

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