Bea Heim wird vorgestellt im Oltner Tagblatt vom 6.9.07 auf Seite 23
Erfolgreich im Parlament politisieren, heisst für Bea Heim, Mehrheiten für Problemlösungen zu finden. Etwas, das ihr in ihren ersten vier Berner Jahren wiederholt gelungen ist.
UELI WILD
2003 wurde Bea Heim in den Nationalrat gewählt. Ihre Legislaturbilanz liest sich aber wie das Lebenswerk manches Parlamentariers: Zehn erfolgreiche Vorstösse, acht teilweise erfolgreiche, fünf erfolglose und elf noch nicht behandelte – dies die persönliche Erfolgsbilanz der 61-jährigen SP-Frau aus Starrkirch-Wil, die aber nicht falsch verstanden werden möchte: Der Erfolg einer Parlamentarierin hängt nicht von der Quantität ihrer Voten und Vorstösse ab. Aber wer querbeet durch alle Fraktionen Mehrheiten bilden, mehr als 100 Ratsmitglieder hinter einen Vorstoss scharen kann und Mehrheiten für Problemlösungen findet, leistet erfolgreiche, qualitativ rechte Arbeit.
Ein Beispiel dafür ist die Parlamentarische Initiative Gesundheitsversorgung, Patientensicherheit und Qualitätssicherung. Die Kommission machte die Initiative zu ihrem eigenen Anliegen, die daraus resultierende Kommissionsmotion wurde vom Plenum gegen den Willen des Bundesrates überwiesen.
Ursprünglich sass Bea Heim in der Geschäftsprüfungskommission (GPK), wechselte dann aber in die Staatspolitische Kommission (SPK). In der GPK sei vor allem ein reicher Erfahrungsschatz im Umgang mit der Verwaltung gefragt, sagt Heim. Und ich wollte mich im Parlament mehr einbringen. Ihr Hauptbetätigungsfeld ist unübersehbar die Gesundheitspolitik. Schon im Kantonsrat präsidierte sie lange Zeit die Sozial- und Gesundheitskommission (Sogeko). Es ist mir gelungen, Prävention, Patientensicherheit, Qualitätssicherung in der Gesundheitsversorgung und den Schutz der Patientendaten auf die politische Agenda zu setzen, sagt sie nicht ohne Stolz. In Fachkreisen werden diese Themen mit meinem Namen verbunden. In der Fraktion habe sie aber auch in der Umweltpolitik eine starke Position gewonnen. – Wie das Diagramm zeigt, stimmt sie übrigens weitgehend deckungsgleich mit ihrer Fraktion. Ohne Stimmzwang, wie sie betont.
Die eigentliche parlamentarische Arbeit – daran lässt auch Bea Heim keinen Zweifel – passiert in den Kommissionen und Subkommissionen. Da wird am Detail gefeilt, was der Solothurner SP-Vertreterin mit ihrem Hang, komplexen Zusammenhängen auf den Grund zu gehen, liegt. Hier, und nicht im Plenum, werden die Kompromisse geschmiedet. Um das Aufeinander zugehen nicht zu gefährden, ist Heim deshalb überzeugt, sollte man die Kommissionsverhandlungen nicht transparent machen.
Ein überstandener Herzstillstand im Nationalratssaal als Signal dafür, dass sie mit ihrem Engagement die Limite des Verkraftbaren touchiert? – Sie arbeite nicht nur thematisch weiter wie bisher, sondern auch im gleichen Rhythmus, mit der gleichen Lust und Begeisterung, lautet die Antwort. Einzige Veränderung: Ich gönne mir mehr Bewegung.
Eine Volksinitiative lancieren? –Sonnenklar hiesse diese, kommt die Antwort wie aus der Kanone geschossen: Auf allen einigermassen exponierten Schweizer Dächern sollten die Elektrizitätswerke Sonnenkollektoren montieren …