Gesundheitskompetenz -zentraler Faktor im Gesundheitswesen

  • 22. Juni 2007
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Der Bundesrat wird beauftragt, Massnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung aufzuzeigen und insbesondere

  1. die rechtlichen Rahmenbedingungen für Gesundheitskompetenz bei der zukünftigen Gesetzgebungsarbeit für die Prävention zu schaffen;
  2. bei aktuellen Revisionen und künftigen Gesetzgebungsprojekten mit Bezug zur Gesundheit die aktive Rolle des/der Bürgers/Bürgerin und die unterstützende Rolle des Staates zu beachten;
  3. Massnahmen für die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bürger/innen sowie der Angehörigen und des medizinischen Fachpersonals zu treffen.

Begründung:

  1. Im Gesundheitswesen sind die Bürger/innen die wichtigsten Akteure: Ihre Gesundheitskompetenz ist mitentscheidend, ob und wie sie als Gesunde oder PatientInnen das Gesundheitssystem beanspruchen. Dienstleistungen, Behandlungsmöglichkeiten und Produkte im Bereich Gesundheit/Krankheit werden immer zahlreicher, weshalb informierte Entscheidungen eine Herausforderung darstellen. Wie die Studie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin gezeigt hat, möchte die grosse Mehrheit der Schweizer Bürger/innen mehr Gesundheitskompetenz und dabei eine aktivere Rolle in Bezug auf die eigene Gesundheit wahrnehmen, doch weniger als die Hälfte kann es auch. Und schliesslich kostet mangelnde Gesundheitskompetenz: Gemäss einem Konzeptpapier des Bundesamtes für Gesundheit BAG beträgt dies rund 1,5 Milliarden Franken. Mit entsprechenden Rahmenbedingungen innerhalb des Präventionsgesetzes, soll der Bedeutung der Rolle der Bürger/innen Rechnung getragen und deren Gesundheits- und Selbstkompetenz gefördert werden.
  2. Gesundheits- und Selbstkompetenz zielen sowohl auf das Gesund-Leben (Gesundheitsförderung), Gesund-Bleiben (Prävention) als auch auf das Gesund-Werden (kurativer Bereich). Als Querschnittthema soll es in den verschiedenen Revisionen und Gesetzgebungsprojekten mit Bezug zur Gesundheit berücksichtigt sein. Mitunter spielt der Staat eine wichtige, unterstützende Rolle, insofern er die Rahmenbedingungen zur Förderung der Gesundheitskompetenz schafft oder im Sinne des Gesundheitsschutzes entsprechende Massnahmen veranlasst.
  3. Da Gesundheitskompetenz ein noch verhältnismässig neues Thema ist, sollen durch entsprechende Massnahmen weitere Grundlagen wie etwa Indikatoren für Gesundheitskompetenz, möglichst verlässliche und unabhängige Kommunikation von Gesundheitsthemen etc. geschaffen werden. Ausserdem ist dem Umfeld Rechnung zu tragen, indem Gesundheitskompetenz in der Aus- und Weiterbildung des medizinischen Fachpersonals angemessen berücksichtigt wird. Dabei gilt es speziell zu beachten, dass Zielgruppen wie Familien, Migranten/innen, ältere Personen oder Angehörige chronisch Kranker unterstützt werden. Insbesondere zu berücksichtigen ist die Information über Gesundheit, da sie die wichtigste Voraussetzung für Gesundheitskompetenz darstellt. Dabei gilt es die Orientierung der Bürger/innen im Gesundheitssystem, auf dem Markt, in der Arbeitswelt und in der Politik sowohl im Umgang mit der eigenen Gesundheit als auch bei Krankheit zu stärken, da nur gesundheitskompetente Menschen informierte Entscheidungen in Bezug auf ihre Gesundheit zu treffen vermögen..

21.12.2007     NR     Bekämpft; Diskussion verschoben.
12.06.2009    NR     Abgeschrieben, weil seit mehr als zwei Jahren hängig.

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