Couchepin’s Prämien-Kosmetik

  • 30. Juli 2005
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Sollen die Reserven der Krankenkassen herangezogen werden, damit die Krankenkassenprämien weniger ansteigen? Mit dieser Frage konfrontierte mich heute die Mittellandzeitung.

Die Krankenkassenprämien sind eine enorme finanzielle Belastung für jeden Haushalt, insbesondere aber für die Familien. Von daher wäre jede Massnahme um den Anstieg der Prämien zu bremsen, willkommen.

Sinnvoller aber als die z.T, knappen Reserven der Kassen anzuzapfen, wäre eine verbesserte Prämienverbilligung. Und gerade diesem sozialpolitisch wichtigen Instrument, wenn wir schon mit dem Kopfprämiensystem, dem unsozialsten Finanzierungsmodell Europas leben müssen, will der Bund nun Mittel entziehen. Die SP ist gegen diese kontraproduktive Sparmassnahme!

Sie fordert den Gesundheitsminister auf, endlich die bekannten Möglichkeiten echter Sparmassnahmen ohne Qualitätseinbusse bei der Behandlung der Patienten/-innen zu ergreifen und umzusetzen. Von den vielen in Diskussion stehenden Möglichkeiten seien hier nur mal folgende 5 Punkte erwähnt:

Das Schweizerische Gesundheitswesen braucht:

1. eine echte Qualitätssicherungsstrategie im ambulanten wie im stationären Bereich, die hilft, Fehler in der Medizin, unnötige Risiken und damit auch Kosten nachweislich zu reduzieren.
2. Massnahmen zur Senkung der Medikamentenpreise: Parallelimporte ermöglichen, die Medikamenten-Zulassung der EU anerkennen und den Gebrauch von Generika fördern 3. Schweizweite Planung der Spitzenmedizin durch den Bund 4. Förderung von Ärztenetzwerken mit einem Case-Management über den ganzen Behandlungspfad.

Zudem muss der Bund die Frage des Risikoausgleichs angehen und zwar eines Risikoausgleichs, welcher die Schwere der Erkrankungen der Patienten/-innen in der Aerztepraxis, im Spital und pro Kasse berücksichtigt.

Nur so kann er dem Trend der Entsolidarisierung im Gesundheitswesen, dem Trend von Billigkassen für sog. Gute Risiken, für Gesunde, entgegenwirken.

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