Fehlbehandlungen in unseren Spitälern? Medien berichten von tödlichen Medikamentenverwechslungen, von fehlerhaften Anschlüssen von Herz-Lungenmaschinen usw.. Medizinische Fehler führen zu zusätzlichen Behandlungen, schmerzhaften Folgeschäden und zu zusätzlichen an sich vermeidbaren Kosten. AerztInnen verlangen ein nationales Programm für Patientensicherheit.
Für die Patientensicherheit gibt es kein Geld , sagt der Bund – aber wir lassen nicht locker!
Die bekannt gewordenen Behandlungsfehler sind nach Aussagen der Forschung und der praktischen Medizin nur die Spitze des Eisberges. Hochrechnungen legen gar die Vermutung nahe, dass die Gefährdung durch Fehler in der Medizin mehr als doppelt so hoch ist wie diejenige im Strassenverkehr und um ein Vielfaches höher als die Gefährdung im Flugverkehr.
Der Bund hat darum 2003 eine Stiftung für Patientensicherheit ins Leben gerufen mit dem Ziel, einen Prozess des Risikomanagements als zentrales Element der Qualitätssicherung in Gang zu setzen, z.B. indem die Spitäler Fehlermeldesysteme einrichten und mehr für die Qualitätssicherung tun zur systematischen Erhöhung der Patientensicherheit und zur Reduktion von Fehlern, von Leid und auch von in der Höhe nicht zu unterschätzenden sekundären Gesundheitskosten. Glücklicherweise endet nicht jeder Fehler tödlich, viele aber mit kostenträchtigen Schäden.
Nach einem Jahr Aufbau will der Bund die Stiftung nicht mehr finanziell unterstützen. Ohne Bundesbeiträge kann sie aber nicht arbeiten. Diese Haltung des Bundes ist inakzeptabel. Die Stiftung braucht für zwei Jahre je 0,5 Mio Franken pro Jahr. In einem zweiten Schritt müssen auch die Kantone und Leistungserbringer zur Finanzierung beigezogen werden. Ich kenne sowohl den Präsidenten der Stifung Herrn Prof. Dieter Conen, Chefarzt Kantonsspital Aarau wie auch den Geschäftsleiter der Stiftung, Herr Dr. med. M.-A. Hochreutener. Beide haben sich in Sachen Qualitätssicherung im Gesundheitswesen einen Namen gemacht und könnten mit Ihrem Wissen und Ihrer Erfahrung einiges bewirken. Aber ohne Geld geht nichts..
Die Patientensicherheit ist ein Eckpfeiler der Qualitätssicherung, wie sie das KVG postuliert.
Der Untergang der Stiftung „Patientensicherheit“ wäre unverständlich.
Ich kämpfe für mehr Patientensicherheit zusammen mit meinen KollegInnen in der Finanzkommission, in der Sozial- und Gesundheitskommission und an der kommenden Session.